20 Februar 2019

Mal ganz anders

... weil weniger Wander- als mehr Erfahrungsbericht.

Geplant war - in Begleitung von Chris - ein Auto in Boa Morte/Ribeira Brava abzustellen, mit dem zweiten nach Fontes zu fahren und von dort über die Forstpiste rauf und über die Levada do Boqueirão wieder hinunter zu wandern, dann weiter runter (Straße und Felder) zur Levada do Norte, Abstieg zur Madre der Levada do Meio, weiter Abstieg zur Levada do Baixo und wieder hinauf zur Meio und an dieser zurück nach Boa Morte, wo das zweite Auto abgestellt war.


Bar Zé Branco in Fontes


Die Piste ist zur Zeit schön zu wandern, alles grün, die verbrannten Hänge wirken gar nicht mehr so deprimierend. Die Kastanienbäume sind noch unbelaubt.


gegenüberliegend soll der Abstieg zur Levada sein

unten grün, oben schwarze Berge

Ribeira Grande

Pico Redondo


Der Abstieg zur Madre der Levada über die aufgegebenen Terrassen ist allerdings nicht zu finden. Wir geben nach einiger Zeit auf und wandern zurück nach Fontes und nehmen das Auto mit bis São Paulo, wo die Levada die Straße kreuzt. Ein neuer Versuch für die Levada do Boqueiro. Erstmal geht es sehr beschaulich über den Terrassenfeldern der Ribeira Grande dahin. Wir nähern uns langsam der Madre und stehen vor einem Dickicht. Ich habe noch in Erinnerung, dass es einen Umweg oben herum geben soll - alles dicht! 


nicht die Spur eines Wegs zu sehen

zu steil, um ins Ungewisse hinunter zu rutschen

auf dem Rückweg nochmal genau geschaut: es könnte rechts der Terrassen ein Pfad sein

entlang der Levada do Boqueirão

sehr gemütlich

bis zu dieser Stelle, die wir durch Abstieg passieren

... und dann ist Ende


Wir sitzen erstmal eine Weile, essen unser Brot, verdauen den Mißerfolg und schauen in die stille Landschaft. Der Rückweg erscheint oft viel kürzer. Woran das wohl liegt?


auf dem Rückweg: Blick auf Espigão und über das Ribeira Brava-Tal hinweg zur Serra


Um mehr Zeit für die nächsten Levadas zu haben, gehen wir nicht zu Fuß zur Levada do Norte hinunter, sondern nehmen das Auto gleich mit und stellen es in Eira do Mourão ab. 
Auf der Levada do Norte wandern wir Richtung Süden bis zu den Häusern von Eira Do Neto, steigen hinunter in die Ribeira Funda und verfolgen die Levada do Meio bis zur Madre. Der Zustand ist schlimm. So viel Müll habe ich selten im Bereich einer Madre gesehen. 
Der trockene Kessel der Ribeira Funda ist trotzdem sehr beeindruckend.


Levada do Norte - die Weiden blühen

Madre der Levada do Meio

durch den Brombeervorhang

unbeschadet hindurch

in den Kessel der Ribeira Funda


unter der Levada do Norte Brücke


überall liegt Müll



Im weiteren Verlauf ist die Levada wieder sauber, jedoch (noch) ohne Wasser (der Müll sammelt sich im Bachbett: Kühlschrank, Waschmaschine, Computer, jede Menge zerschlissenes Plastik usw.). Dort, wo sie endet und als Bach hinunterfällt, drehen wir um und suchen den Abstieg zur Levada do Baixo. Der schmale Pfad ist wieder ziemlich zugewachsen, aber die tiefe Höhle mit der treppe ist mir noch in Erinnerung. An der Madre dieser Levada angekommen zeigt sich ein vollkommen anderes Bild, als vor einem Jahr. Ich sehe nur Gestrüpp und Bach und eine Betonverbauung. Vermutlich war ich schon zu müde, um auch die Levada zu erkennen, denn auf dem Foto ist sie eindeutig sichtbar. Sie läuft nur nicht eben weiter, sondern verläuft zwei bis drei Meter tiefer weiter. In meiner Verwirrung entscheide ich die Umkehr.

Also wieder aufsteigen zur Levada do Meio und gleich weiter zur Levada do Norte. Jetzt haben genug von den Erkundungen und spazieren einfach nach Boa Morte zurück. 


Levada do Meio

Höhle mit verwittertem Treppenzugang

Madre der Levada do Baixo am Ende des Abstiegs

Verbauung in der Levada do Baixo direkt nach der Madre


hinter der Verbauung sah ich nur das Gestrüpp und den Bach - vermutlich hätten wir absteigen können
Foto vom Jan. 2018: so sieht die unechte Madre von unten aus

Fazit: Orientierung in unübersichtlichem Gelände gelingt bergauf leichter als bergab




Gehzeit: ca. 5 h
Höhendifferenz: 620 m (350 m "Abstieg" mit dem Auto)




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