09 November 2019

Caminho Real 23 und mehr

Prazeres / Lomba da Rocha - Caminho Real do Paúl do Mar - Paúl do Mar - Ladeira das Zimbreiros - Miradouro do Fio - São Lourenço - Miradouro dos Bodes - Ribeira Seca - Prazeres - 14 km




Es ist Herbst. Auf dem Pico do Areeiro werden Tagestemperaturen von 8 Grad gemessen, gefühlt wie 4 Grad, Wind und leichter Regen.
Wir bleiben zum Wandern an der Südwest-Küste! 
Es ist auf Madeira einfach spannend, dass wir gut bekannte Wanderstrecken immer wieder neu kombinieren können, und oft ein Teilstück ganz neu entdeckt werden kann. So auch an diesem Novemberwochenende.

Wir stellen das Auto am oberen Parkplatz des Hotels Jardim Âtlantico ab und schauen uns unterhalb des Hotels auf dem Miradouro des Prazeres zunächst mal unsere Strecke an. Dann steigen wir 560 m auf dem Caminho Real durch die Schlucht der Ribeira Seca nach Paúl do Mar ab. Der zwar steil, aber gut erhaltene Pflasterweg hat durch den Brand im diesjährigen Sommer nicht nur optisch gelitten. Umgestürzte Bäume und kleinere Felsbrocken haben auf dem Weg und an den Seilsicherungen schon wieder Schäden verursacht. 



Miradouro dos Prazeres

Blick auf Paúl do Mar

kein Indian Summer, sondern Brandschäden



Wahrzeichen von Paúl do Mar


Unten am Meer wird erstmal Kaffeepause gemacht, dann geht's durchs alte Dorf und weiter an der Küstenstraße. Etliche Surfer sorgen für Unterhaltung auf dem Weg zur Ribeira das Galinhas, dem Beginn des Wiederaufstiegs.





In angehm zu gehenden Serpentinen, mittlerweile bei fast sommerlichen Temperaturen, sind wir bald am nächsten Miradouro angelangt. Heute begleitet uns während des Aufstiegs kein Wellenrauschen, sondern Motorendröhnen. Es findet die "Rampa do Paúl do Mar" statt, das heißt, rund um Paúl do Mar ist ein Auto-Straßen-Rennen im Gange.

Ladeira dos Zimbreiros

Miradouro do Fio


Schatten!


Zum Glück erleben wir nur noch einen Rennwagen hautnah, nachdem wir über einen Shortcut zur Straße hochgestiegen waren. Jetzt können wir das kurze Straßenstück Richtung Säo Lourenço gefahrlos weitergehen, bevor wir wieder auf einen gepflasterten Caminho kommen. 


hier zweigt der Shortcut rechts ab

durch die Kakteen ...

... gehts rauf zur Straße

der Letzte im Rennen


Bevor wir auf die Vereda do Säo Lourenço, Richtung Raposeira,  abknicken, müssen wir nochmal 500 m auf der bereits abgesperrten Straße (ER 223) entlang. Dann sind wir auf einem ganz zauberhaften Weg durch die Ribeira das Galinhas. Knorrige Eichen, Kastanienbäume und ein paar Lorbeergiganten (selten im Süden zu finden) begleiten den Weg.


São Lourenço - im Hintergrund Fajã de Ovelha



Ribeiro do Chão

Ribeira das Galinhas

Lorbeer-Methusalem

Nachdem wir den Talschluss hinter uns haben, kommen wir an eine Kreuzung und entschließen uns, den längeren Weg über den Caminho da Pedreira zu gehen. Das hat sich gelohnt, denn wir entdecken jede Menge Höhleneingänge. Diese unterirdischen Kavernen sind zwar typisch für Raposeira, doch in dieser Größe, mit mehreren Kammern und als Wasserspeicher, waren sie uns noch nicht begegnet. Allerdings trauen wir uns nicht in eine hinunterzusteigen, obwohl Stufen andeuten, dass es wohl möglich ist und auch gemacht wird.



eine der geschlossenen Kavernen

Drei-Kammer-Kaverne

Wasserkaverne


Wir sind eher für die sonnige Variante und setzen unseren Weg über die Vereda do Aviceiro  (inzwischen leider eine geteerte Fahrstraße) fort. Am Ende geht's nach rechts zum Miradouro dos Bodes, für mich einer der Schönsten überhaupt. Der Weg ist nicht mehr wirklich gut (durch die lange Trockenheit sind alle Stufen weggebröselt)


Pico und Miradouro dos Bodes

Blick nach Westen mit den beiden Ab/Aufstiegen und der Straße nach Fajã de Ovelha und Raposeira

Blick nach Osten auf den verbrannten Hang und das Hotel in Prazeres

Weiter geht's dem Wegweiser Maloeira folgend hinunter zur Ribeira da Cova und weiter zur Ribeira Seca. Dieses Wegstück ist zumindest gut freigeschnitten, braucht aber auch dringend Reparaturarbeiten, die jedoch erst Sinn machen, wenn der Boden mal wieder gründlich durchfeuchtet ist. Der Shortcut über die Wiese, nur als Trampelpfad erkennbar, ist problemlos und erspart den Umweg über Maloeira von fast 1,5 km


Ribeira da Cova

Vereda do Maloeira

Felsdurchschlupf

Furt in der Ribeira Seca

Ribeira Seca



Nach der Bachquerung sind wir wieder im Brand geschädigten Bereich. Gleich hinter dem kurzen Tunnel muss ein kleiner, festgetretener Rutsch überwunden werden. Dann sind wir zurück auf dem Caminho Real, der zum Miradouroo / Hotel und unserem Auto führt.


Blick vom Miradouro nach Paúl do Mar im Nachmittagslicht

Blick vom Miradouro nach Jardim do Mar im Nachmittagslicht

Fazit: eine anspruchsvolle Runde, mit phantastischen Aussichten und lauschigen Picknickplätzen




Gehzeit: 5 h
Höhendifferenz: ⬇️ 938 m ⬆️ 950 m 




Anfahrt:




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