06 Oktober 2021

Levada do Calderão Verde e Inferno

Pico Ruivo - Vereda da Ilha - Levada do Calderão Verde - Levada do Calderão Inferno - Levada do Calderão Verde superior - Calderão Verde - Queimadas - Caminho para Todos - Pico Redondo - 23 km

morgens um 7 h - Blick aus dem Fenster der Pico Ruivo Hütte

Aufstieg zum Gipfel


Sonnenaufgang um 7 h 58

Nach dem Müsli-Frühstück beginnen wir unseren Abstieg von der Pico Ruivo Hütte - bei weiterhin schönstem Sonnenschein - auf der Vereda da Ilha. Die Warnung, die uns auf der Hütte eine Wanderführerin gab, dass dieser Weg total zugeginstert wäre, erwies glücklicherweise als falsch. Auch hier ist ordentlich zurückgeschnitten und gemäht worden. Die 900 m bergab gehen aber auch auf gutem Wege ziemlich in die Knie.





Wegweiser auf halber Strecke



Erstmal waren wir froh, als wir die Levada erreicht hatten, aber jetzt mussten wir uns den Weg mit vielen anderen teilen. Trotzdem! ich war noch nie im Calderão Inferno und das war eine gute Gelegenheit. Gleich vorweg, der Höllenkessel war enttäuschend. Vielleicht waren die Erwartungen zu hoch, aber ich sah einfach nur eine von Brombeeren überwucherte Schutthalde unter hohen, grünen Wänden. Damit wäre dieses Ziel für mich abgehakt. Die Levadabaukunst, die Wasserfälle, die Schluchten, ja der ganze Weg sind natürlich spektakulär - keine Frage!









Calderão Inferno




Eingang zum langen Pico Ruivo Tunnel

Vor dem Pico Ruivo Tunnel fließen die Levada do Calderão Inferno und die Levada do Calderão Verde Superior zusammen zur Levada do Pico Ruivo. Wir folgen der Verde Superior durch mehrere Tunnel, wackelige Brücken und einen steilen Treppenaufstieg bis wir zu dieser verrosteten Brücke kommen. Das Vertrauen ins Material war nicht hoch genug, um auch nur einen Fuß darauf zu setzen. Zur Madre schaffen wir es deshalb nicht - schade, aber der Ausflug in die Wildnis hat sich trotzdem gelohnt, denn hier war es wirklich still und einsam.





Wieder zurück auf dem Hauptweg steigen wir die Stufen parallel zum Wasserfall hinunter, der zur Madre der Levada do Calderão Verde gehört. Wir nähern uns dem donnernden und spritzendem Wasser soweit es geht, ohne komplett durchfeuchtet zu werden. Wie imposant muss das erst im Winter sein!



Der Rückweg wird lang, aber der Besucherstrom, der uns entgegenkommt, dünnt sich allmählich aus. Im grünen Kessel machen wir nochmal kurz Halt, doch wenn man weiß, was hier vor nicht allzu langer Zeit passiert ist, ist das kein Ort für eine entspannte Pause. Mir ist es hier ein wenig unheimlich - außerdem ist der Zugang ja ohnehin verboten.



Im warmen Licht des Nachmittags ziehen wir Schleife um Schleife Richtung Queimadas und weiter bis Pico Redonda, wo unser Auto steht. Als wir ankommen haben wir ein bisschen das Gefühl einen richtigen Urlaub gemacht zu haben. Dabei sind wir nur eine Stunde von zuhause weg. Das gibt es eben nur auf Madeira!



Fazit: eine wunderschöne Levadawanderung, aber einfach viel zu überlaufen. Der schönste Abschnitt an der Levada do Calderão Verde Superior verläuft überwiegend ohne Sicherungen

Gehzeit ab Pico Ruivo mit allen Abzweigen: 9 h 

Höhendifferenz: ↘ 920 m









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