17 Dezember 2021

Fanal - eine wasserreiche Rundwanderung

Fanal - Vereda dos Castanheiros - Trancuada - Vereda da Ribeira da Janela / PR 15 - Levada dos Cedros / PR 14 - Shortcut - Fanal - 12,6 km





Blauer Himmel über dem Fanal und keine Wolken weit und breit waren trotz der Kälte (7 Grad am Vormittag, brrrrr!) allzu verlockend, um eine Tageswanderung zu machen. Nachdem ganz aktuell die Levada dos Cedros nach monatelangen Reparaturarbeiten wieder freigegeben war, konnten wir die schon länger geplante Runde umsetzen. 
Wir streifen also zunächst zwischen den alten Bäumen herum Richtung Cabeço da Esmoutada, um dann auf der Vereda dos Castanheiros in Nordrichtung abzusteigen. Der Weg ist bekannt, allerdings nur in sommerlichen, trockenen Aufstiegen. Mitten im Dezember nach tagelangem, teils kräftigem Regen konnten wir also eine Rutschpartie erwarten - und tatsächlich saßen wir alle drei mindestens einmal auf dem Hosenboden (ohne uns wehzutun!). Nach knapp zwei Stunden haben wir den alten Viehpfad der Trancuada erreicht, den wir vor vier Wochen erstmals erkundet hatten. Dieser "Dschungelweg" hat sich inzwischen in einen Hindernisparcour verwandelt. Nicht nur unter Bäumen und über Bäume ist zu klettern, sondern der schmale Pfad ist über weite Strecken ein Bach. Eine schöne Übung für Gelenkigkeit, Balance und Aufmerksamkeit.

Vereda dos Castanheiros










Bevor der Viehweg in die Regionalstraße mündet, finden wir ein sonnenbeschienenes Fleckchen für die Wanderpause. Dann gehts weiter, ein kurzes Stück auf der Bikerpiste, die hier wegen des geringen Gefälles unproblematisch zu gehen ist, dann ca. 200 m auf der Straße bergauf und beim Schild PR 15 Curral Falso nach links. Dieser Wanderweg ist reine Pflichtübung mit seinen Holzbohlenstufen. Ich habe sie schon oft verflucht, wenn ich diesen Weg bergab kommend gewandert bin, diesmal sind sie wirklich hilfreich, weil wir nicht durchs Wasser patschen müssen.

Vereda da Ribeira da Janela


Mit Beginn der Levada dos Cedros, deren Begleitweg immer - auch im Sommer - nass und matschig ist, kommt die nächste Kür. Wir balancieren fast überwiegend auf der schmalen Levadakante, damit der Matsch nicht in die Stiefel läuft. Wenn man sich nichts daraus macht, schmutzig zu werden, ist diese Levada immer wieder ein Genuss, vor allem die gesicherten! Schluchtpassagen.









Bald nach den eindrücklichen Passagen kommt die kleine Aussichtskanzel und für uns eine weitere kurze Pause vor dem Schlussaufstieg zurück zum Fanal. Den wollen wir diesmal nicht auf dem Originalweg machen, sondern über einen noch unbekannten Shortcut. Der Einstieg ist ein bisschen gemein, weil man sich ein paar Meter an den Baumwurzeln einen rutschigen Hang hochziehen muss, danach geht es zwar steil, aber ganz moderat weiter. Wir treffen bald auf das Levadabett der antiken Levada dos Cedros, bleiben rechts und steigen 40 m weiter wieder bergauf. An einer Bachquerung müssen wir ein bisschen nach dem Verlauf des Wegs suchen, denn es gibt hier keine Baummarkierungen. Es ist halt nur ehemaliger Arbeitsweg für die Instandsetzungsarbeiten an der Levada. Auf jeden Fall ist dieser Aufstieg für mich das Sahnehäubchen unserer Tour.


Levada dos Cedros Velha



"Ausstieg" aus dem Shortcut nahe dem Fanal-Parkplatz

Fazit: die Runde ist eine - auch im Winter - machbare Alternative zu den inzwischen ausgewiesenen Bikerpisten, die für Wanderer nicht mehr gefahrlos zu begehen sind. Für den Shortcut braucht es gute Orientierungsfähigkeit und Trittsicherheit.


Gehzeit: 5 h 30

Höhendifferenz: ↘↗ 650 m


herzlichen Dank an "warmduscher" für die Animation


Anfahrt: Funchal - VR 1 - Ribeira Brava - VE 4 - São Vicente - VE 2 - Ribeira da Janela - ER 209 - Fanal


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