Estanquinhos - Caramujo - Levada Plaino Velho - Fontes Vermelhas - Estanquinhos
Die Levada Plaino Velho ist eine alte Levada aus der Zeit um die vorletzte Jahrhundertwende. Sie beförderte Wasser ins São Vicente Tal. Vor mehr als sechzig Jahren wurde sie stillgelegt. Um so schöner, dass diese Levada, die durch die wilde, ungestörte Natur der westseitigen Hänge des São Vicente-Tals verläuft, trotzdem in weiten Teilen noch als Wanderweg begehbar ist.
Wir treffen uns mit Regina und ihren beiden Labradorhunden und starten am Forsthaus Estanquinhos - noch sonnig, doch bei kräftigem Wind, der die Wolken von unten hochtreibt - und gehen die ersten 3 km auf der Schotterpiste talwärts. Walderdbeeren am Wegesrand halten uns auf, und weil die Weitsicht heute nicht gegeben ist, konzentriert sich unser Blick auf die kleinen Wegbegleiter.
Bei km 2,8 trifft der Weg (PR 17) von Bica da Cana kommend auf die Piste und schwenkt wenige Meter weiter wieder rechts weg. An dieser Stelle folgen wir dem Wegweiser um den weiteren Abstieg durch den märchenhaften Wald fortzusetzen, der die Caramujo Häuser umgibt.
Im verwunschenen Garten der Ruinen muss man einfach eine Pause machen, auch wenn es feucht ist unter den tiefhängenden Wolken.
im Garten der Caramujo-Häuser |
Der weitere Weg ist bestreut von weißen Blütenblättern und der Duft von wilden Rosen begleitet uns um die sumpfige Ebene "Chão dos Poços" herum.
Beim nächsten Wegweiser des offiziellen Wanderwegs treffen wir wieder auf die Schotterpiste, die wir nun überqueren und in der entgegengesetzten Richtung zum Wanderweg, entlang der trockenen Levada Pleino Velho weitergehen.
die unterbrochene Levada ist deutlich am Pistenrand zu erkennen |
Dann tauchen wir in den Laurissilva ein, Madeira-Urwald vom Feinsten. Wer Wildnis liebt, kein Problem mit finsteren, feuchten, zum Teil matschigen Tunnels hat, wird es lieben. So viele Adjektive passen auf die Beschreibung dieses Wegs: zauberhaft, wild, ursprünglich, verwunschen, grün, grüner, am grünsten, traumhaft, mystisch, dschungelgleich, geheimnisvoll, einmalig, großartig, unglaublich....
bis hierher die einzige kritische Stelle auf der bewachsenen Levadamauer |
Nach der Passage des vierten Tunnel entscheiden wir uns für den Aufstieg. Es hat angefangen zu regnen, die Hosen sind bereits durch den dichten Bewuchs ziemlich durchnässt.
der Aufstieg ist deutlich erkennbar |
Der Weg hoch zum Pico Ruivo besteht zu großen Teilen aus Erd- und Steinstufen, ist durchgängig gut erkennbar und weniger steil als erwartet. Er ist ebenfalls gut unterhalten, nur den letzten Teil hat der Stechginster bereits wieder erobert. Mit langen Hosenbeinen wäre es für uns Menschen kein Problem, wenn wir sie denn nur hätten! - aber die Hunde leiden ein bisschen.
sehr komfortabel - das spart die Kletterei |
der Stechginster ist noch niedrig |
Direkt gegenüber diesem Wegweiser trifft der Pfad - ganz unscheinbar - östlich vom Pico Ruivo do Paúl auf den Weg zurück zum Forsthaus.
Wir sind wieder in der Sonne angekommen und machen für Lucky und Lucy noch einen Abstecher zu den Fontes Vermelhas, damit die beiden Hunde noch ihren nassen Levadaspass bekommen.
Wir sind wieder in der Sonne angekommen und machen für Lucky und Lucy noch einen Abstecher zu den Fontes Vermelhas, damit die beiden Hunde noch ihren nassen Levadaspass bekommen.
Lucky als Levadeiro |
Fazit: eine interessante Runde, der Abstieg ist einfach, die Levada gut begehbar, der Aufstieg zum Pico Ruivo freigeschlagen, der dritte, etwas längere Tunnel ist nass und sehr matschig
Der weitere Verlauf der Levada bis zur Madre hat noch etliche Tunnel aufzuweisen. Der Aufstieg westlich des Pico Ruivo wird als nicht ganz ungefährlich beschrieben.
Anfahrt: Ribeira Brava - Encumeada Pass - weiter auf ER 110 (105) bis zum Abzweig Estanquinhos ER 208
weiterer Post (bei Sonnenschein) in dieser Gegend:
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