Lombo - Levada dos Marinheiros - Vereda do Bardo Velho - Fonte do Bispo - Casais da Serra - Levada Nova - 19 km
Den „Märchenweg“, die Vereda do Bardo Velho, habe ich auf meiner must-go-Liste, seit er von der einheimischen Ohrenklappen-Wandergruppe im Dezember vorgestellt wurde. Aber es war mir immer zu nass, um dort oben bei Fonte do Bispo herumzustreifen. Unterwegs kam ich zum Schluss, dass es gut gewesen wäre noch ein wenig länger zu warten, denn es war immer noch sehr nass - von oben und von unten. Dazu war es windig und kalt, ganz entgegen der Wettervorhersage.
Wir starten am Picknickplatz in Lombo/ER 222 entlang der Levada Nova, gehen die erste querende Straße rechts bergauf, überqueren die Via Espresso und sind nach 800 m Forstpiste an der Kreuzung, wo die verrohrte Levada dos Marinheiros verläuft. Weil hier alles zugewachsen ist, machen wir einen Bogen in westlicher Richtung über freies Gelände. Es beginnt zu regnen. Die Regenjacken, -hosen, Mützen, Handschuhe etc. sind zuhause! Durch den Anstieg wird uns etwas wärmer, und bei der nächsten Kreuzung finden wir auch endlich die Levada. Das alte Levadabett ist immer mal wieder sichtbar. Für die Wartung der Rohre ist der Weg hier einigermaßen freigehalten.
Nach der Querung der Ribeira dos Marinheiros müssen wir uns durch den Stechginster kämpfen, was das Ende der bunten Plastikponchos bedeutet. Aber es wird heller und wir haben ja immer noch Hoffnung auf ein bisschen Sonne. Nach dem großen Wasserreservoir beginnt der Aufstieg entlang der weiterhin unsichtbaren Levada.
Richtig schön wird der Weg ab der frei fließenden Levada. Im März lässt sich zwar nur erahnen, wie blütenreich diese Landschaft im Sommer ist, aber die weißen Flechten täuschen blühende Bäume vor — faszinierend!
Madre der Levada dos Marinheiros |
Mit dem grünen Dach über dem Kopf, sind wir vor Wind und Regen einigermaßen geschützt, doch das Wasser, das aus zig Quellen aus dem Wald sprudelt, sorgt für pitsch-patsch-nasse Stiefel.
An der Madre der Levada beginnt die Vereda do Bardo Velho mit einer kleinen Kraxelei - bei trockenem Wetter vermutlich ein Kinderspiel, denn es sind nur zwanzig Meter. Dann beginnt der wunderschöne Weg immer oberhalb bzw. entlang des Bachs. Er ist gut freigelegt, und die Reste eines Zauns, sowie Baummarkierungen helfen bei der Orientierung. Dort wo der Zaun scheinbar den Weg versperrt, muss man rüberklettern und vom Bach weg nach rechts aufsteigen (auf der anderen Seite entlang des Zauns). Auf grüner Graspiste tauchen wir aus dem Märchenwald wieder auf.
Weil wir jetzt Wind und Regen wieder ohne Schutz ausgesetzt sind, machen wir unseren Abstieg über die Forstpisten quasi im Blindflug - durch die Wolken einfach immer nur bergab. Beim Wasserreservoir kreuzen wir wieder unseren Aufstiegsweg, halten uns rechts auf dem - zugegeben - öden Waldweg, vorbei an den Ruinen von Casais da Serra und weiter Richtung Westen bis zur ER 222. Zum Glück gibt es in dieser Einöde das "Panoeste" für eine Kaffeepause, dann fehlen nur noch vier Kilometer an der Levada Nova bis wir endlich aus den nassen Klamotten rauskommen.
Fazit: Die Vereda do Bardo Velho ist ein Traum und einfach zu gehen. Allerdings würde ich die Runde beim nächsten Mal von oben her, also vom Picknick-Platz Fonte do Bispo (P) starten, und beim Abstieg den ersten oder zweiten Übergang zur Levada nehmen. Damit verkürzt sich die Runde auf fünf bzw. sieben Kilometer
Gehzeit: 6 h 30
Höhendifferenz: 650 m
Anfahrt: Funchal - VR 1 - Ribeira Brava - VE 3 - Ausfahrt Lambada dos Marinheiros - ER 222 - Richtung Ponta do Pargo - Lombo/Picknickplatz
GPX: https://de.wikiloc.com/routen-wandern/levada-marinh-bardovelho-67447862
Bilder vom Sommer:
im-westen-wieder-was-neues-levada-dos.html
...und vom Herbst:
caminheirosanonimosmadeira.blogspot.com/2017/11/levada-dos-marinheiros.html
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