An der Nordküste, zwischen dem Adlerfelsen Penha de Àguia und der kleinen Felseninsel Ilhéu da Rocha do Návio ragt eine schmale Landzunge ins Meer, die Ponta do Clérigo.
Wie kommt man dort hin und was gibt es da zu entdecken?
Es ist eine kurze Wanderung, ausgehend von Cortado de Santana, das wir über die ER 213, auf der Passhöhe zwischen Faial und Santana, erreichen.
Gleich nach dem Abzweig, der den Weg zu zwei Miradouros ankündigt, geht die Straße in eine Erdpiste über. Hier bleibt das Auto stehen. Wer genau hinschaut, sieht bereits den schmalen Wasserkanal der Levada do Cortado, der sich unter einem Saum von Wildblumen versteckt.
Nach knapp 100 m verzweigt sich die Levada rechts durch einen kurzen Tunnel. Auf der anderen Seite eröffnet sich sofort ein phantastischer Ausblick. Der Adlerfelsen dominiert, dahinter die schroffe Küstenlinie bis zum Ostkap.
Die Levada selbst ist ein bemoostes Natursteinbett. Der Hang zum Meer ist nicht gesichert, aber der Pfad ist intakt und wird von kräftigem Strauch- und Baumbewuchs begleitet. Diesem folgen wir solange bis die Levada in stärkeres Gefälle übergeht und links ein Erdweg abzweigt. Dieser bringt uns zur Schotterpiste, die bis zur Spitze hinunterführt.
In jeder Kurve bekommen wir neue Aussichten, die uns selbst bei schlechtem Wetter ( noch regnet es nicht) begeistern.
der erste Blick auf die Felsspitze |
Faial und Adlerfelsen |
Die Frage, warum dieser Weg angelegt wurde, wird bald beantwortet, als wir an den ersten kultivierten Terrassen vorbeikommen. Die Obstbäume und - Sträucher sind allesamt noch sehr jung, aber es ist alles da, was zu einem Schlaraffenland gehört: Jedes erdenkliche Gemüse und natürlich Bananen, Johannisbeeren ( die ersten, die wir auf Madeira entdecken), Pfirsiche und, und, und ...
Obstgarten |
Kurz bevor es raus auf die Felsspitze geht, steht da noch ein rotes Hobbithaus. Menschen treffen wir keine. Es scheint auch keine dauerhafte Wohnstätte zu sein, aber alles wirkt sehr aufgeräumt und scheinbar wird renoviert.
Wir folgen dem jetzt sehr schmalen Pfad auf dem Felsen noch ein kurzes Stück, um dann lange auf diesem "Thron" sitzen zu bleiben.
Felsspitze Ponta do Clérigo |
Blick nach Westen |
Blick nach Osten |
der "im-Wasser-Stehende" |
mit Spitznase |
Die drohende Regenfront hat sich über São Lourenço verabschiedet, und die Sonne bricht langsam durch. Das bringt uns einen ziemlich schweißtreibenden Aufstieg auf dem Rückweg ein. Unsere Versuche von unten an die Levada zu kommen, um die Schotterpiste abzukürzen, enden alle im undurchdringlichen Dickicht. Dann also den gleichen Weg bergauf und einmal herum um den Pico da Boneca. Der lockt uns mit seinen drei Funkmasten nicht noch für einen Extraanstieg. Über den südlichen Ast der Levada do Cortada kommen wir wieder zum Ausgangspunkt zurück.
Fazit: eine einfache, kurze Wanderung mit sehr schönen Ausblicken und einem sehr meditativen Ruhepunkt auf der Felsspitze
Gehzeit: 2 1/2 Stunden
Die Wanderung ist auch im Rother Wanderführer zu finden. Dort allerdings noch mit der Beschreibung, dass man der Levada im Gefälle folgen könne.
Die Wanderung ist auch im Rother Wanderführer zu finden. Dort allerdings noch mit der Beschreibung, dass man der Levada im Gefälle folgen könne.
Anfahrt: Funchal - Machico VR 1 - Faial VE 1 - Ausfahrt Santana über ER 213 bis zum Cabeço do Cortado
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen