24 August 2021

Einmal übern Berg: São Vicente - Ponta Delgada

Lameiros/São Vicente - Vereda da Maruja - Vereda da Fajã da Areia - Marco Geodésico da Lombada das Vacas - Levada dos Poços do Abreu - Rocha dos Pombos - Vereda das Palhas - Vereda da Segunda Lombada -12 km


Wir sind ein weiteres Mal mit den Guides Márcio und Jorge von madeirawonderhikes unterwegs. Nachdem die vorherigen Versuche, die Ostflanken des São Vicente Tals im Alleingang zu erkunden, gescheitert waren - einmal lag es an meiner persönlichen Tagesform, das heißt, ich hatte Angst es nicht zu schaffen, zweimal lag es am Wetter als ich mit Daniel losziehen wollte - lassen Piet und ich uns führen.


Wir treffen uns mit unseren Guides in São Vicente und bringen ein Auto nach Segunda Lombada/Ponta Delgada. Dann fahren wir zurück zum Start in Lameiros, oberhalb der Rota do Cal.

Der Einstieg wird von glücklichen Hühnern „bewacht“ und geht erst mal eine schnöde Betontreppe hoch. Am Waldrand beginnt der zwar steile, aber gute Bergweg der Vereda da Maruja. Wir finden schnell einen guten Rhythmus, denn außer einer kurzen Querung eines älteren Erdrutschs ist alles sicher. Nach 75 Minuten erreichen wir schon die Vereda da Fajã da Areia und halten uns hier links, leicht bergab. Die ersten echten Ausblicke haben wir am Geodésico da Lombada das Vacas. Je nachdem wie weit man sich auf dem Felsen nach vorne wagt, gibt es einen Rundblick über das ganze São Vicente Tal, die Coroa de São Vicente.












Ein kleines Stück tiefer treffen wir auf die verfallene Levada do Poço do Abreu. Unglaublich, hier oben im Nirgendwo auf eine riesige Wasserfassung zu stoßen, die früher die Feldterrassen von Cardais/São Vicente versorgt hatte. Kurz nach dem großen Poço gibt es eine alte Verschüttung der Levada, die wir umgehen müssen. Nicht ganz einfach zu finden!




der große Poço




vor dieser Höhle muss man links bergab



und wieder zurück an der Levada


Dort, wo wir die Levada wiederfinden, ist der Weg fast ein Waldspaziergang. Die schönste Entdeckung - neben den großen, alten Lorbeerbäumen - ist ein riesiges Feld der absolut seltenen, einheimischen Pflanze Wollaston’s Riesenglockenblume - Musschia Wollastonii. Leider ist sie noch im Knospenstadium und zeigt uns ihre spektakulären Blüten noch nicht.


nur hin und wieder ist die Levadafassung so deutlich zu erkennen


Musschia Wollastonii




Kurz danach erreichen wir eine zweiten, etwas kleineren Poço. Dieser ist ganz natürlich und nicht mit Beton verstärkt. Wir passieren etliche kleine Bäche, die die ursprüngliche Levada gespeist hatten. Manchmal lockt ein kleiner Wasserfall zu einem Abstecher.


der kleine Poço



Ein Abstecher ganz anderer Art geht in Richtung Norden zum Rocha dos Pombos, einem der sieben Maravilhas das Lombadas. Auf diesem Felsen zu stehen ist fast wie fliegen - ein absoluter Sehnsuchtspunkt, der uns von unten, durch das gespannte orange-rote Tuch, schon häufig aufgefallen war.



die Reste des Fio (Seilzug)





Für unseren letztendlichen Abstieg wählen wir nicht den kurzen, aber nicht ganz ungefährlichen Track nach Terceira Lombada, sondern steigen wieder auf bis zur Vereda da Palha. Unsere beiden Guides trauen uns einen Shortcuts zu, der absolute Achtsamkeit erfordert. Besonders bei den rutschigen Bachquerungen brauche ich eine sichernde Hand. Mit Erreichen der Vereda da Segunda Lombada geht es nur noch bergab - steil, aber sicher. Dieser Weg ist breit angelegt, was davon zeugt, wie wichtig und viel begangen er einst war.


Feuerstelle auf dem Shortcut unter einem Felsdach


auf der Vereda da 2a Lombada




Die letzten paar hundert Meter sind wir in landwirtschaftlichen Gelände auf einer betonierten Piste  unterwegs, was die Knie garnicht mehr gerne mögen. Aber spätestens beim abschließenden Bier in der Bar „Vereda“ in Primeira Lombada ist alles wieder gut.


der Start zu den 7 Wundern ist unser Ziel


Fazit: eine tolle Wanderung, die wir mit unseren Guides von https://www.madeirawonderhikes.com/  absolut genießen konnten ohne uns um die labyrinthischen Wegeverflechtungen kümmern zu müssen.



Gehzeit: 6 h 


Höhendifferenz: ↗ 890 m   1026 m




Muito obrigada ao Márcio e Jorge pelo guia das montanhas e pelas fotografias!


Viele Fotos zur fast in Vergessenheit geratenen Levada dos Poços do Abreu findet ihr hier:

https://caminheirosanonimosmadeira.blogspot.com/2020/10/levada-dos-pocos-do-abreu-sao-vicente.html






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